Überzeugend durch Dialogkompetenz: Schulwettbewerb „Jugend debattiert“

In einer Zeit, die allerorten von eskalierenden Konflikten geprägt ist, ist es wichtiger denn je, sich darauf zu besinnen, den eigenen Standpunkt lösungsorientiert und respektvoll in den Dialog einzubringen. Dies zu lernen und auch ins Leben zu tragen, ist Ziel von „Jugend debattiert.“

Das Wettbewerbsjahr „Jugend debattiert“ 2026 startete für unsere Schule diesmal schon vor Weihnachten: Am 04. und 05.11.2025 wurde der schulinterne Wettbewerb ausgetragen. Im Unterschied zum Vorjahr nahmen neben den 8. und 9. Klassen diesmal auch die 10. Klassen teil. Damit waren erstmalig sowohl Altersgruppe I (8.-9. Jg.) als auch Altersgruppe II (10.-12. Jg.) im Wettbewerb vertreten. Bereits zum dritten Mal stellten die Schüler*innen ihre Fähigkeit unter Beweis, sich intensiv mit gesellschaftlich relevanten Themen zu befassen, ihre Position verständlich darzulegen und diese in einem sachorientierten Austausch zu vertreten.

Der Ablauf von „Jugend debattiert“ ist klar strukturiert. Neben der Einteilung in Altersgruppen gibt es verbindliche Vorgaben für die Debatten selbst. In jeder Debatte vertreten jeweils zwei Schüler*innen die Pro- und die Contra-Seite. Sie begründen ihre Argumente mit Fakten, reagieren auf Gegenargumente und achten darauf, ihre jeweilige Rolle korrekt auszufüllen sowie die festgelegten Redezeiten einzuhalten. Dabei steht nicht ein individueller Sieg im Vordergrund, sondern das gemeinsame Bemühen um eine möglichst überzeugende Problemlösung. So erwerben die Schüler*innen nicht nur sprachliche und analytische Kompetenzen, sondern auch zentrale demokratische Werte wie Offenheit, Fairness und Toleranz.

Die dafür erforderlichen Fertigkeiten eignen sich die Schüler*innen in einer entsprechenden Unterrichtsreihe im Deutschunterricht der 8. Klasse an. Dort lernen sie Schritt für Schritt, wie man eine Streitfrage präzise formuliert, wie man eine konkrete Maßnahme zur Problemlösung entwickelt, wie eine strukturierte Eröffnungsrede aufgebaut ist und wie man im Gespräch aufmerksam zuhört, um gezielt reagieren zu können. In kürzeren und längeren Übungsdebatten wenden die Schüler*innen ihr Wissen an und beurteilen die Leistungen ihrer Mitschüler*innen nach den vorgeschriebenen Kriterien: Sachkompetenz, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Schließlich wird gemeinsam entschieden, welche Schüler*innen die Klasse im Schulwettbewerb als Debattant*innen, Juror*innen oder Zeitwächter*innen vertreten.

Dann beginnt die Vorbereitungszeit: Die Debattenthemen, die den Teilnehmer*innen rechtzeitig vorab mitgeteilt werden, müssen gründlich recherchiert und mögliche Lösungen auf Umsetzbarkeit abgeklopft werden. Am gemeinsamen Vorbereitungstag kurz vor dem Schulwettbewerb werden die Funde zusammengetragen und das Wissen mit allen Mitstreiter*innen geteilt. So vorbereitet, kommen die jahrgangsgemischten Teams unmittelbar vor der Debatte noch einmal zusammen, um ihre Vorschläge zur Lösung des vorgegebenen Problems final abzustimmen.

Am ersten Wettbewerbstag fanden die Qualifikationsrunden statt. Die Schüler*innen der Altersgruppe I debattierten die Frage „Soll die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Deutschland kostenlos sein?“ In den Qualifikationsdebatten der Altersgruppe II ging es um die Frage „Sollen in der EU alle Schüler und Schülerinnen ein halbes Jahr in einem anderen EU-Staat zur Schule gehen?“ Jede der vier Debatten wurde von einer Jury bewertet, die jeweils zur Hälfte aus zuvor geschulten Lehrkräften und Schüler*innen bestand. Zusätzlich überwachte ein*e Zeitwächter*in die Einhaltung der Redezeiten. Von den 8 Schüler*innen, die pro Altersgruppe in der Qualifikationsrunde antraten, qualifizierten sich pro Team jeweils die beiden am besten bewerteten Debattant*innen für das Finale.

Vor ausgewählten Mitschüler*innen der beiden Altersgruppen fanden am zweiten Wettbewerbstag die Finaldebatten statt. Im Finale der Altersgruppe I stand die Frage zur Debatte: „Soll privates Silvesterfeuerwerk in Berlin verboten werden?“ Die Finalist*innen der Altersgruppe II debattierten die Frage „Soll in Deutschland eine Wehrpflicht nach schwedischem Vorbild eingeführt werden?“ In beiden Altersgruppen zeigten sich die Schüler*innen inhaltlich gut vorbereitet und überzeugten durch dialogische Stärke. Gemeinsam gestalteten sie eine fundierte und lebendige Debatte, die zur sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema beitrug.

Allen Beteiligten, die am diesjährigen Schulwettbewerb als Debattant*in, Juror*in oder Zeitwächter*in engagiert mitgewirkt haben, gilt unser herzlicher Glückwunsch! Eine besondere Anerkennung haben sich die Sieger*innen verdient, die sich als die besten Debattant*innen unserer Schule erwiesen haben. Sie werden das AGD am 19.02.2026 beim Regionalwettbewerb vertreten, wofür wir ihnen viel Erfolg wünschen.

Als Schulkoordinatorinnen, die u. a. für die Planung und Durchführung des Wettbewerbs verantwortlich sind, möchten wir – Frau Augustin und Frau Meissner – uns ganz besonders bei den engagierten Deutschlehrkräften der Jahrgänge 8, 9 und 10 bedanken, die den Wettbewerb mit ihren Schüler*innen vorbereitet und als Juror*innen mitgetragen haben: Frau Kao, Herr Kormann, Frau Mehnert, Frau Pelz und Frau Schneider.

Ebenso herzlich bedanken wir uns beim Schulförderverein für die großzügige Unterstützung: Wie schon in den vergangenen Wettbewerbsjahren konnten die Schulsieger*innen mit Büchergutscheinen belohnt werden. Außerdem erhielten alle anderen Beteiligten – von den Debattant*innen und ihren Nachrücker*innen über die Juror*innen bis hin den Zeitwächter*innen – Schokolade als Dankeschön.

Vor uns liegen nun die Wettbewerbe auf Regional-, Landes- und Bundesebene. Mit Blick auf den Regionalwettbewerb am 19.02.2026 freuen wir uns auf ein „Heimspiel“, denn dieser wird erstmalig an unserer Schule ausgetragen.