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Exkursion zur BBAW der Grundkurse von Fr. Mehnert
Vom Deutschunterricht zur Literaturwissenschaft
Frühjahr 2022
Wir befinden uns am Gendarmenmarkt, einem Ort, wo einst E.T.A. Hoffmann das Treiben von seinem Fenster aus beobachtete; wo Kleist lebte und Heine seine scharfzüngigen Briefe aus Berlin verfasste. Hier befindet sich die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), wo sich die SchülerInnen zweier Grundkurse mit Goethes Iphigenie auf Tauris im Rucksack einfinden. Ein literaturwissenschaftlicher Workshop ermöglicht ihnen hier, sich intensiv mit den Inhalten des klassischen Dramas auseinanderzusetzen und über den Tellerrand des Deutschunterrichts zu blicken.
Nach einer fachlich orientierten Phase, in der wir zeitgenössische Rezensionen untersuchten und analysierten, haben wir uns praktisch mit den Inhalten und insbesondere mit Inszenierungsmöglichkeiten der Iphigenie auf Tauris auseinandergesetzt. In zwei Teams haben die SchülerInnen moderne Darstellungsformen des klassischen Dramas ausgearbeitet und anschließend vorgestellt. Hier war spannend zu sehen, wo sich die so abgetragen wirkenden Inhalte auf unser Hier und Jetzt übertragen lassen und welche Themen zeitlos relevant sind. Themen wie Identitätsfindung, Rollenbilder und die individuelle Entwicklung haben die SchülerInnen wie ExpertInnen herausgearbeitet. Die intensive Auseinandersetzung mit dem literarischen Stoff sorgte für eine angeregte Kommunikation, einige Lacher und die wichtige Erkenntnis, wieviel sie in den zwei Jahren Deutsch-Oberstufenunterricht über den Umgang mit Literatur gelernt haben.
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Die 8a auf der Leipziger Buchmesse
22. März 2019
Klassenfoto mit Thomas de Maizière
„Wo sind denn hier die Bücher?“, fragt eine erstaunte Schülerin bei unserer Ankunft in der gläsernen Haupthalle der Buchmesse. Spektakulär als Manga- und Comicfiguren verkleidete Cosplayer posieren hier, überall locken Essensstände und auf dem Blauen Sofa des ZDF sitzen prominente Gäste.
Wie kommen hier nun Buchliebhaber auf ihre Kosten? Was für Menschen trifft man eigentlich auf der Buchmesse und was treibt sie um? Die Schülerinnen und Schüler der 8a haben auf dem riesigen Gelände der Messe selbst nachgeforscht und Cosplayer, Antiquare und Schriftsteller interviewt.
Schülerinnen befragen einen Antiquar zu seinem Stand auf der Buchmesse
Matthias Hügle, Redakteur beim ZDF, stellt der Klasse die Leipziger Buchmesse vor
Schülerinnen bei einem Workshop der Werkstatt+
Versunkene Schätze – von Antiquaren und Antiquariaten
von Luise, Nora, Mathilda und Johanna
Als wir auf der Leipziger Buchmesse waren, haben wir verschiedene Antiquare zu ihrem Beruf bzw. Hobby interviewt. In Halle drei war eine ganze Abteilung für antiquarische Bücher und Gegenstände. Unser erstes Interview haben wir mit einem etwa 50-jährigen Mann aus Berlin, der seinen Laden in Charlottenburg hat, geführt. Ihm gehört der Stand auf dem Foto unten.
Zuerst haben wir gefragt, wie sein erster Eindruck von der Buchmesse sei. Seine Antwort darauf war folgende: „Okay! Viele Leute, überraschenderweise viele junge Leute, die sich sogar noch für Bücher interessieren. Normalerweise schauen sie nur noch auf ihre Geräte.“ Als wir fragten, warum man alte Bücher kaufen solle, wenn man sogar günstiger neue Bestseller kaufen könne, meinte er, dass viele alte Bücher gar nicht mehr neu erhältlich seien.
Außerdem erzähle ein altes Buch eine Geschichte. Sein Lieblingsstück aus seinem derzeitigen Sortiment war eine kleine Nachbildung eines Schrumpfkopfes. Sofort erzählte er uns dazu eine kurze Geschichte, was seine Aussage zur vorherigen Frage nur unterstützte. Uns hat dieser Stand am besten gefallen, da er sehr schön dekoriert und gestaltet war.
Als nächstes interviewten wir ein Pärchen, wobei der Mann den Stand betreibt. Dieser war zum ersten Mal auf der Leipziger Buchmesse, jedoch schon öfters in Frankfurt, London und Ludwigsfelde. Seine Frau kommt zu den Messen immer mit, um den Stand mit zu betreuen. Auf die Frage, warum man alte, eventuell halb zerfallene Bücher kaufen sollte, antwortete er: „Diese Bücher haben einen Kunstwert. Schöne Stiche, die drin sind, das Buch als Kunstobjekt. Wenn man ein 500 Jahre altes Buch in der Hand hält, geht man 500 Jahre zurück in der Zeit.“
Besonders gefiel ihm ein Buch über die vier Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) auf Französisch. Von jedem Element gab es vier verschiedene Bilder von vier verschiedenen Künstlern. Das Schöne daran war, dass man bei jedem neuen Element den Zeichenstil des jeweiligen Künstlers wiedererkennen konnte. Auf die Frage, ob er nur „alte“ Bücher in seiner Freizeit lese, antwortete er mit einem Lächeln: „In meinem Beruf habe ich eigentlich nicht so wirklich Freizeit, aber natürlich lese ich nicht nur antiquarische Bücher. Manchmal mache ich es mir aber mit einem Glas Wein und einem meiner Bücher im Sessel bequem.“ Wir wollten auch wissen, wer sich denn so für seine Bücher interessiere. Er meinte, das seien vor allem Sammler. Daher haben seine Bücher auch Preise, bei denen man mal etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Insgesamt gefällt es ihm bisher gut auf der Buchmesse. In unserem Interview zeigte er sich offen und interessiert.
Als nächstes befragten wir zwei Frauen, die für eine große Organisation für antiquarische Bücherhändler arbeiten. Wir fragten sie, ob sie sich als Frauen in diesem Beruf benachteiligt fühlen. Die Antwort lautete: „Wir sind schon in der Unterzahl, aber fühlen uns nicht benachteiligt“. Auf die Frage nach einem Lieblingsstück sagte die eine Frau, dass alle Bücher für sie gleich schön seien.
Zum Abschluss interviewten wir einen älteren, etwas in sich gekehrten Mann. Für ihn sind antiquarische Bücher ein Hobby, denn ursprünglich war er ein Richter. „Für mich sind antiquarische Bücher ein ästhetisches Vergnügen. Besonders schön finde ich, dass man sie als Objekt in der Hand halten kann.“
Insgesamt hat uns die Buchmesse gut gefallen. Die Leute waren offen und nett und haben unsere Fragen gut und ehrlich beantwortet. Die antiquarischen Bücher waren viel interessanter, als wir vermutet hatten.
Interview mit dem Autor Jens Pepper
von Linus, Benjamin, Philip und Finn
Jens Pepper (geboren 1964) beschäftigt sich seit 2010 beinahe ausschließlich mit dem Thema Fotografie, als Autor, Interviewer, Fotograf und Kurator. 2017 erschien sein erstes Buch „Gespräche über polnische Fotografie“ im KLAK Verlag Berlin. Aktuell arbeitet er an einem Buch über die Fotoszene seiner Lieblingsstadt Berlin, das noch dieses Jahr ebenfalls im KLAK Verlag erscheinen wird. Wir haben ein exklusives Interview mit Herrn Pepper von der Leipziger Buchmesse geführt, indem wir ihm Fragen über sein Leben und sein Beruf stellten.
Hatten Sie schon immer den Plan, ein Buch zu schreiben?
Nein, eigentlich nicht. Ich habe mich zwar schon immer für Fotografie interessiert und wollte mein Wissen mit anderen Menschen teilen, aber auf die Idee ein Buch zu schreiben bin ich erst später gekommen.
Wie bekommen sie Ideen für ihre Bücher?
Da ich ausschließlich Sachbücher schreibe und diese sich um Fotografie handeln, besuche ich gerne verschiedene Orte. Ich habe zum Beispiel für mein Buch der polnischen Fotografie zwei Jahre in Warschau gelebt, um alles besser kennenzulernen und mich voll auf das Schreiben meines Buches konzentrieren zu können.
Wie erlange ich als Autor meinen persönlichen Schreibstil?
Viel lesen und Erfahrungen anderer Autoren sammeln. Nach einiger Zeit entwickelt man automatisch seinen eigenen Schreibstil.
Was sollte man auf jeden Fall beim Schreiben eines Buches beachten bzw. welche Fehler sollte man vermeiden?
Ich finde es sehr wichtig viel am Stück zu schreiben. Man sollte immer so viel machen wie möglich. Lässt man zu große Pausen zwischen dem Schreiben, kommt man irgendwann aus dem Geschehen raus.
Wie würden Sie ihr aktuelles Buch in einem oder zwei Sätzen beschreiben?
Es ist mein erstes Buch über die Fotografie.
Zum Abschluss hätten wir gerne ihren persönlichen Tipp für die Leipziger Buchmesse.
Lesen, lesen, lesen.
Cosplayer auf der Buchmesse
Werkstatt+
Interview mit der Kinderbuchautorin Arzu Gürz Abay
von Anna-Bella, Ana, Anna und Julia
Die türkische Autorin Arzu Gürz Abay ist eine der vielen Autoren, die auf der Leipziger Buchmesse ihre Bücher vorgestellt haben. Wir haben ein kurzes Interview mit ihr geführt, um mehr über sie und ihre Bücher zu erfahren.
Sie schreibt ausschließlich Kinderbücher, bei denen sie ihre eigenen Kinder als Inspiration nimmt. Diese dürfen vor der Veröffentlichung der Bücher diese auch nochmal kritisch lesen. In ihren Büchern beschreibt sie alltägliche Situationen, die ihre Hauptperson, der kleine Junge Sami, zu bewältigen hat. Das Besondere an ihren Büchern ist jedoch, dass sie sie mehrsprachig schreibt. Der Grund dafür ist wahrscheinlich ihre türkische Herkunft – oder verwirklicht sie so auch etwas ihren Kindheitstraum, Englischlehrerin zu werden?
Wie wird man Autor – und wie wird man Cosplayer?!
Wir, die Klasse 8a, haben am 27.03.2019 die Buchmesse besucht. Unsere Gruppe, in der Alexandros, Katharina, Philippa und Hannah waren, hat zwei Interviews geführt.
Unser erstes Interview war mit einem Autor, der Bernd Flessner hieß.
Wir: Was für ein Buch haben Sie geschrieben?
Bernd Flessner: Ich habe die Buchreihe „Der kleine Major Tom“ geschrieben. Dort geht es darum, dass der kleine Major Tom, Astronauten-Abenteuer erlebt, die auf echten Ereignissen beruhen.
Wir: Sind Sie hauptberuflich Autor?
Er: Nein, ich arbeite 3 Tage in der Woche in einer Universität. Ich habe also meinen Beruf als Forscher und meine Leidenschaft für Bücher verbunden.
Wir: Wie kamen Sie dazu, Bücher zu schreiben?
Er: Ich bin dazu gekommen, weil mein Opa Schriftsteller war und das war irgendwie cool. Außerdem hatte ich immer Inspiration und war schon in der Schule sehr gut und kreativ in Aufsätzen.
Wir: Haben Sie einen Tipp, wenn man Kinderbuchautor werden möchte?
Er: Zum einen muss es einem Spaß machen und man muss immer ein bisschen Kind bleiben. (lacht)
Wir: Vielen Dank für Ihre Zeit und weiterhin noch viel Spaß bei der Buchmesse!
Unser zweites Interview war mit einer Cosplayerin:
Wir: Hallo, welchen Manga sollen Sie darstellen?
Sie: Ich stelle Jeanne dar.
Wir: Wie lange machen Sie das jetzt?
Sie: Ich mache das seit 2010 und professionell seit 5 Jahren.
Wir: Was heißt denn professionell?
Sie: Ich mache Videos, hatte auch schon einen eigenen Stand und habe auch eine eigene Website. (lacht)
Wir: Was führt Sie hier her?
Sie: Ich bin hier eigentlich nur mit Freunden unterwegs, wir machen Bilder und chillen.
Wir: Wie kamen Sie auf die Idee Cosplayerin zu werden?
Sie: Ich war schon immer mangasüchtig. Und tatsächlich kam ich in diesen Bereich nur durch eine Freundin, die immer auf Messen geht und fragte, ob ich mal mitkommen möchte.
Wir: Und warum sind hier so viele Cosplayer?
Sie: Es ist eine Art Tradition, dass sich hier alle treffen aus Mangas, Animes und irgendwelchen Serien und Filmen. Und man knüpft neue Kontakte.
Wir: Vielen Dank für dieses Interview!
Dies waren die beiden Interviews, beide waren sehr nett und offen zu uns. Das galt dort aber im großen und ganzen so, einfach eine nette Atmosphäre!
Wir würden sehr gerne nochmal dahin gehen.
Bericht von der Buchmesse
von Caspar, Julian und Marten
Auf unserem Ausflug trafen wir viele Leute in Kostümen.
Der Workshop bot eine große Auswahl an Möglichkeiten, wie gutes Fotografieren oder Programmieren.
Die Leipziger Buchmesse ist riesig und hat mehrere Hallen, z.B. für Kinder- und Jugendbücher oder für anderes.
Unser Interview mit einem Autor:
Jörg Erlebach: Schwarze Schatten über Frankfurt
Schüler: Warum wollten Sie ein Buch schreiben ?
Autor: Es war ein früher Traum und ich habe es meiner Nichte versprochen.
Schüler: Wo lässt sich ihr Buch einordnen?
Autor: Zwischen Krimi und Fantasy.
Schüler: War es schwierig, einen Verlag zu finden?
Autor: Der Verlag hat mich gefunden.
Schüler: Wie haben Sie das Material für Ihr Buch zusammengetragen?
Autor: Ich habe über Frankfurts Geschichte recherchiert.
Schüler: Hatten Sie Vorbilder ?
Autor : Ja, z.B. J.R.R. Tolkien.
Alt und Jung auf der Buchmesse
von Konsti und Fabian
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Name: Jans Weichelt
Alter: 55
Lesevorlieben: Fachbücher, Kriminalromane
Grund des Besuchs auf der Buchmesse: Eigener Stand und möchte sich über andere Bücher informieren
Lieblingsbücher: Hat keine
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Name: Jonas
Alter: 17
Lesevorlieben: Alles
Grund des Besuchs zur Buchmesse: Wegen der Schule (ihm wurde der Besuch angeboten)
Lieblingsbücher: Infiziert von Terry Terry
Interview mit dem Autor Jürgen Trauboth
von Gyeom, Jonathan und Elias
Wir haben den Autor Jürgen Trauboth interviewt. Er schrieb die Bücher „Drei Brüder“ und die Fortsetzung „Operation Jerusalem“.
Bevor er jedoch Autor wurde, bekam er ein Kind von seiner 17-jährigen Freundin. Aufgrund dessen musste er eine Möglichkeit finden, Geld zu verdienen. Nachdem er sich für die Bundeswehr entschied, ging er in die Luftwaffe. Später dann gründete er ein Unternehmen, welches in Zusammenarbeit mit der Regierung Leuten in Krisensituationen, z.B. einer Entführung durch ausländische Gruppierungen, helfen sollte.
Nach einem Einsatz musste er alles verarbeiten, in dieser Phase entstand das Buch „Drei Brüder“, welches nach eigenen Angaben zu siebzig Prozent auf eigene Erfahrungen basiert. Seine Bücher sind auf Onlineplattformen wie Amazon ein Riesenerfolg, das erfolgreichste dieser Bücher ist jedoch „drei Brüder“, wobei man sagen muss, dass „Operation Jerusalem“ zum Zeitpunkt des Interviews erst zehn Tage auf dem Markt war. Er war sehr freundlich und willigte sofort in ein Interview ein.
Auf der Jagd nach Bestsellern
von Toni, Max B., Max S. und Max M.
Ein Bestseller ist ein Buch, das sich überdurchschnittlich verkaufen lässt.
Unsere drei Verlage, die wir uns ausgesucht haben, sind Ravensburger, Jaja Verlag und Carlsen, die ihr bestimmt alle kennt. Als Erstes gehen wir auf den Verlag Ravensburger ein.
Ravensburger Bestseller: „17“ und „Ein Augenblick für immer”
Jaja Verlag Bestseller: „Papa Dictator“
Carlsen Bestseller: „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und „Percy Jackson“
Schlusswort: Uns hat die Exkursion sehr gefallen und es war schön, neue Erfahrung über Bücher zu machen.