Sprachbildung

Kommuniziert wird immer und überall – im Alltag, in der Freizeit, in der Schule, im Beruf – und auf unterschiedliche Art und Weise – mit Sprache, Gesten, Tönen oder Bildern. Aber nicht überall kann man auf die gleiche Art und Weise erfolgreich kommunizieren.

Was hat Sprache mit Bildung zu tun?

In der Schule ist Sprache das zentrale Werkzeug des Denkens und Lernens. Für den Bildungserfolg ist insbesondere die sogenannte Bildungssprache ausschlaggebend, die im schulischen Unterricht – gleich welchen Faches – vorwiegend genutzt wird. Dabei handelt es sich um ein Register des Deutschen, d. h. um einen bestimmten Sprachgebrauch, der besondere Merkmale der formellen, schriftförmigen Kommunikation aufweist, und zwar auch in der mündlichen Kommunikation.

Wem nützt Sprachbildung?

Nicht alle Schüler*innen verfügen von Haus aus über die mit der Bildungssprache verbundenen komplexen sprachlichen Fähigkeiten. Dies kann eine Hürde beim fachlichen Lernen darstellen und dieses im schlimmsten Fall sogar verhindern. Man denkt hier zuerst an Schüler*innen, die Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache sprechen. Aber es ist längst bekannt, dass auch Schüler*innen mit Deutsch als Muttersprache nicht automatisch auch das bildungssprachliche Register beherrschen. Im Sinne der Chancengleichheit bedarf es also mitunter gezielter Maßnahmen, um Bildungsgerechtigkeit zu ermöglichen.

Was ist Sprachbildung?

Zur Förderung von sprachlich benachteiligten Schüler*innen wurde das Konzept der Durchgängigen Sprachbildung entwickelt, das darauf abzielt, Lernende dabei zu unterstützen, die Unterschiede zwischen Alltagssprache und Bildungssprache bewusst wahrzunehmen und beide Register situationsangemessen nutzen zu können. Dies geschieht am Gymnasium v. a. im sogenannten sprachsensiblen Fachunterricht, in dem die besondere Funktion von Sprache im Fach bewusst gemacht und, wo nötig, sprachliche Unterstützung angeboten wird.

Auf welcher Grundlage erfolgt Sprachbildung?

Seit dem Sj. 2017/2018 sind Schulen in Berlin dazu verpflichtet, ausgehend von den im “Basiscurriculum Sprachbildung” (RLP 1-10, Teil B) festgelegten verbindlichen Standards ein schulspezifisches Sprachbildungskonzept zu entwickeln, das auf die jeweilige Schülerschaft zugeschnitten ist. Da die Bedürfnisse von Schüler*innen an verschiedenen Standorten und in unterschiedlichen Lerngruppen nie dieselben sind, kann Sprachbildung nur eingeschränkt auf allgemeingültige Methoden zurückgreifen, sondern muss immer an den konkreten sprachlichen Fähigkeiten der Schüler*innen ansetzen.

Wie wird Sprachbildung am AGD umgesetzt?

Seit dem Sj. 2020/2021 arbeitet die AG Sprachbildung unter Leitung von Frau Meissner (Sprachbildungskoordinatorin) in wechselnder Besetzung an bedarfsgerechten Angeboten zur Umsetzung des Prinzips der Durchgängigen Sprachbildung an unserer Schule.

Im Sj. 2021/2022 erarbeiteten Vertreter*innen aller Großfachbereiche ein Konzept für den Studientag zur Leseförderung, der im November 2021 erfolgreich durchgeführt wurde. Zu Beginn des Sj. 2022/2023 stimmte die Gesamtkonferenz – ausgehend von den Ergebnissen der Evaluation der Entwicklungsarbeit im vorangegangenen Schuljahr – für die Fortführung des Schulentwicklungsschwerpunkts: Aktueller Schwerpunkt ist die Verbesserung des Textverstehens durch die situationsgerechte Nutzung geeigneter Unterstützungsmethoden (z. B. Annotationen, Fünf-Schritt-Lesemethode), die fachintegrativ eingeführt werden. Mittelfristiges Ziel ist die Implementierung dieser Methoden in allen Fächern sowie die Verankerung daran anknüpfender fachspezifischer Vorhaben im schulinternen Curriculum.

 

Kontakt: mei@arndt-gymnasium.de