Stolpersteinverlegung für Karl und Rosa Vogelsdorff

Am Samstag, dem 8. März 2025, hat die AG Stolperstein in der Wilmersdorfer Straße 96/97 in Berlin-Charlottenburg zwei Stolpersteine verlegt.

Diese Stolpersteine erinnern an das tragische Schicksal von Rosa Vogelsdorff, geborene Byk (Jg. 1892), und Karl Vogelsdorff (Jg. 1888). Das Ehepaar wurde aufgrund seines jüdischen Glaubens vom NS-Regime 1943 deportiert und ermordet. Der genaue Todestag ist leider nicht bekannt.

Stolpersteine tragen dazu bei, im Alltag auf die Schicksale zahlreicher Opfer des NS-Regimes aufmerksam zu machen und ihnen zu gedenken. Für uns als Stolperstein-AG ist dies bereits die zweite Verlegung, die wir organisiert haben. Bereits im Januar 2023 wurden in der Pacelliallee 57 in Dahlem vier Stolpersteine mit unserer Unterstützung verlegt.

Im Herbst 2023 wurden wir auf Rosa und Karl Vogelsdorff aufmerksam, als deren Enkel Vincent Wang das Arndt-Gymnasium als Schule für seinen Sohn in Betracht zog. Beim Tag der offenen Tür entdeckte er den Namen seines Großvaters Karl Vogelsdorff in einem Gedenkbuch. Daraufhin bot er uns an, gemeinsam die Lebenswege von Rosa und Karl Vogelsdorff zu recherchieren. Im Rahmen unserer AG fanden wir heraus, dass die Wilmersdorfer Straße 96/97 vermutlich der letzte gemeinsame selbstgewählte Wohnort des Paares war. Daher entschieden wir uns, die Stolpersteine dort verlegen zu lassen.

Vom Antrag bis zur endgültigen Verlegung der Stolpersteine verging einige Zeit, doch wir sind froh, dass wir einen Termin erhalten haben, da die Stolperstein-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf derzeit stark ausgelastet ist.

Am 8. März, einem sonnigen Samstag, war es dann soweit. Zunächst begrüßte unsere AG-Leitung, Frau Lengert, die Anwesenden und leitete die Verlegung ein. Anschließend ergriff Herr Dr. James Diskant, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stolperstein-Initiative, das Wort und betonte, dass die Schicksale von Rosa und Karl Vogelsdorff niemals vergessen werden dürfen.

Danach berichtete Vincent Wang von seiner Verbindung zu seinem Großvater Karl Vogelsdorff und bedankte sich bei allen Beteiligten. Im Anschluss trugen Mitglieder unserer AG die Biografien von Rosa und Karl Vogelsdorff sowie das Gedicht „Epitaph“ von Erich Fried vor. Danach hielten wir eine Schweigeminute zu ihrem Gedenken ab.

Zum Abschluss sprach die Kantorin der Synagogengemeinde Berlin Sukkat Schalom, Esther Hirsch, das Kaddisch-Gebet, ein jüdisches Totengebet. Die Verlegung endete mit dem Niederlegen von Blumen.

An der Zeremonie nahmen Familienangehörige, Freund*innen, Nachbar*innen, Lehrer*innen, Mitschüler*innen und Unterstützer*innen teil. Durch diese Verlegung und die Auseinandersetzung mit den Schicksalen von Rosa und Karl Vogelsdorff hoffen wir, dass auch in Zukunft an die Opfer des NS-Regimes erinnert wird. Es liegt in unserer Verantwortung, sicherzustellen, dass die Verbrechen und Opfer des NS-Regimes niemals vergessen werden.

Emma Niemann (Q4)