Am 19. Und 20 November fuhren wir im Rahmen des Religionsunterrichts mir Frau Bernhardt und Herrn Schmidtke, unseren Lehrer*innen, in die Lutherstadt Wittenberg. In der Jugendherberge angekommen, starteten wir nach dem Mittagessen mit einer Stadtführung. Unser Stadtführer, Herr Glaubig, hatte eine tolle Art, Geschichten aus dem mittelalterlichen Wittenberg zu erzählen. Sehr interessant waren seine Erzählungen zu Philipp Melanchthon, der in Wittenberg Professor für Altgriechisch war. Er war ein sehr intelligenter Mann, der damals schon erkannte, wie wichtig Bildung ist und so dafür sorgte, dass viele Menschen lesen, schreiben und rechnen lernten. Er gründete auch Lateinschulen – die Vorläufer unserer heutigen Gymnasien.
Sehr interessant war auch, dass Anton Wilhelm Amo als erster Schwarzer im Jahr 1730 Student der Universität Wittenberg wurde und auch Vorlesungen an der Philosophischen Fakultät hielt.
Nach der Führung waren wir im Lutherhaus und haben eine Lutherrose, das Wappen von Luther, gebastelt und wurden anschließend durch das Melanchton-Haus geführt, wo es eine Sammlung von Handschriften gab.
Am nächsten Tag konnten wir bei einer Stadtrallye quer durch Wittenberg Fragen zu Martin Luther und der Reformation beantworten. Als besondere Challenge sollten wir zwei Klammern gegen andere Dinge tauschen. Es war ein riesiger Spaß und viele von uns kamen mit tollen Sachen zurück.
Bevor es wieder mit der Bahn nach Berlin ging, besuchten wir noch das Wittenberg-Panorama, gestaltet vom Künstler Yadegar Asisi. Beeindruckend war der Tag-Nacht-Rhythmus, begleitet von Stimmengewirr und Geräuschen. Einige Szenen sind uns besonders in Erinnerung geblieben: Kurz bevor es Tag wurde, flackerte bei der Hexenverbrennung rotes Licht und man konnte diese Stelle des riesigen Panoramas besonders in den Blick nehmen. Bestimmte Bildausschnitte waren am Tag kaum zu erkennen, erst in der Nacht wurde ein Fenster beleuchtet, sodass wir erkennen konnten, was sich dahinter abspielte. Kopernikus, der herausfand, dass die Erde rund ist und um die Sonne kreist, wurde aus einer Dachluke heraus, dargestellt. In einer weiteren Szene stand eine Frau auf dem Platz und hat den Umstehenden aus der Bibel vorgelesen. Daneben wurde ein Globus ausgestellt, der zeigen sollte, dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist. Das Panorama von Wittenberg ist wie ein großes Wimmelbild, auf dem es noch viel mehr zu entdecken gibt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Ella und Mila, 8w