Erfolgreiche Premiere: Schulwettbewerb „Jugend debattiert“

Schule hat viele Aufgaben. Sie soll Wissen und Fähigkeiten vermitteln. Sie soll Schüler*innen bei der Entwicklung einer ganzheitlichen Persönlichkeit begleiten und ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken. Sie soll die jungen Menschen darauf vorbereiten, aktive Mitglieder der demokratischen Gesellschaft zu werden, wozu die Vermittlung von Empathie, Toleranz und Respekt ebenso gehört wie die Förderung von gesellschaftlichem Engagement. Sie soll aber auch kritisches Denken anregen und – in Verbindung mit Kommunikations- und Teamfähigkeit – im konstruktiven Dialog schulen. All das findet sich vereint im bundesweiten Schulwettbewerb „Jugend debattiert“, der von verschiedenen Stiftungen im Dienst der demokratischen Bildung unterstützt wird. Hier haben Schüler*innen ab der 8. Klasse die Möglichkeit, ihre Debattierfähigkeiten zu entwickeln und in Wettbewerben auf Schulebene sowie auf regionaler, Landes- und Bundesebene zu präsentieren.

Das Wort „debattieren“ stammt vom lateinischen Wort „battuere“ ab, was so viel wie ‘schlagen, klopfen, stampfen’ bedeutet, und gelangte in der 1. Hälfte des 17. Jhs. über das französische Wort “débattre” ins Deutsche (von afrz. “debatre” ‘schlagen, sich streiten’). Aus der plastisch-konkreten Bedeutung (“sich mit Waffen schlagen”) wurde eine übertragene Bedeutung (“sich mit Worten schlagen”). Im heutigen Sprachgebrauch ist eine Form des Streitgesprächs gemeint, bei dem zwei oder mehr Personen argumentativ miteinander in einen Meinungsaustausch treten. Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ ist stark strukturiert und folgt festgelegten Regeln. Die Themen werden vorgegeben und von den Teilnehmer*innen inhaltlich vorbereitet. Während der Debatte haben beide Seiten (Pro und Contra), die von jeweils zwei Debattant*innen vertreten werden, Gelegenheit, ihre Argumente vorzutragen, auf die Argumente der Gegenseite zu reagieren und ihre Standpunkte zu verteidigen. Ziel ist es dabei, die eigene Position überzeugend darzulegen, die Argumente des Gegners zu widerlegen und letztendlich die Zuhörer von der eigenen Sichtweise zu überzeugen.

So auch beim ersten Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ des Arndt-Gymnasiums Dahlem am 10.01.2024. Seit den Herbstferien hatten sich die Schüler*innen der 8. Klassen im Deutschunterricht intensiv mit dem Debattieren beschäftigt. Sie hatten Streitfragen konkretisiert, nach den Kriterien von „Jugend debattiert“ Eröffnungsreden geschrieben, echte Debatten geführt und diese beurteilt. Zum Jahresende hatten die Schüler*innen dann entschieden, wer ihre Klasse als Debattant*innen, Juror*innen oder Zeitwächter*innen im Schulwettbewerb vertreten sollte. Nun galt es, in zwei Qualifikationsdebatten und einer Finaldebatte zu überzeugen. In der Qualifikationsrunde debattierten die Schüler*innen in zwei klassengemischten Teams zur Streitfrage “Soll Mobbing an Schulen härter bestraft werden?” In der Finalrunde, für die sich jeweils die zwei besten Debattant*innen der beiden Teams in der Vorrunde qualifizierten, ging es um die Frage „Soll an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden?“ Das Publikum, bestehend aus allen Schüler*innen der 8. Klassen, erlebte drei äußerst spannende Debatten. Die Vielfalt der Ansichten und die Qualität der Argumente beeindruckten nicht nur die Jury, sondern zeugten auch von der gründlichen Vorbereitung der Debattant*innen. Gefragt, wie sie sich mit Blick auf die Streitfragen entscheiden würden, war das Publikum am Ende hin- und hergerissen.

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer*innen, die sich gemeinsam auf diesen Wettbewerb vorbereitet haben und am Wettbewerbstag ihr Bestes gegeben haben, sei es als Debattant*in, Juror*in oder Zeitwächter*in. Ein ganz besonderer Glückwunsch geht natürlich an die Sieger*innen des Wettbewerbs, die sich große Anerkennung für ihre besondere Leistung verdient haben. Ab dem nächsten Schuljahr wird es dann hoffentlich auch möglich sein, unsere Schule auf der nächsten Ebene des Wettbewerbs zu vertreten. Neben den beiden „Jugend debattiert“-Schulkoordinatorinnen, Frau Hellwig-Gröbig und Frau Meissner, die für die Organisation und Durchführung des Schulwettbewerbs verantwortlich waren, gebührt ein besonderer Dank den vielen Unterstützer*innen, die diesen Wettbewerb erst möglich gemacht haben, allen voran den engagierten Deutschlehrerinnen der 8. Klassen, Frau Augustin, Frau Bommarius und Frau Pelz. Durch ihre Anleitung und Begleitung wurde nicht nur das Debattieren als Methode vermittelt, sondern auch die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und zur differenzierten Meinungsbildung gefördert.