von Sarah Kalden (Q2)
Am 27. Januar 2023, am Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wurden vier Stolpersteine mit der tatkräftigen Unterstützung von Schüler*innen der Stolperstein-AG des Arndt-Gymnasiums Dahlems verlegt. Diese sogenannten Stolpersteine wurden unweit der Schule, in der Pacellliallee 57 in das Straßenpflaster eingelassen und sollen an das traurige Schicksal verfolgter Mitbürger*innen während des Zweiten Weltkrieges durch das NS-Regime erinnern. Auf ihnen wird der Name, das Geburts- und Deportationsdatum, sowie der Ort vermerkt, wo der/die Verfolgte ermordet wurde.
Durch die Stolpersteine werden wir alltäglich an die schweren Schicksale dieser Menschen erinnert. Außerdem wird ihnen eine würdevolle Erinnerung zuteil.
Um über diese Menschen soviel wie möglich herauszufinden, hat sich die Stolperstein-AG mehrere Monate mit den ehemaligen Bewohner*innen der Pacelliallee 57 in Dahlem, dem letzten freiwillig gewählten Wohnort dieser Menschen, befasst und über ihr Lebenswerk recherchiert. So konnte die Stolperstein-AG an Dr. Friedrich Ksinski (Jg. 1890), Leopold Bloch (Jg. 1867), Bertha Wallach geb. Schönbeck (Jg. 1880) und Thekla Schönbeck geb. Rosenbaum (Jg. 1855) erinnern.
Bei der Verlegung wurde mit kurzen Biographien an jede/n dieser jüdischen Mitbürger*innen erinnert. Nach einer Schweigeminute wurde ein Psalm vorgelesen und Blumen niedergelegt.
Begleitet wurde die Stolpersteinverlegung von Nachbar*innen, Freund*innen, Schüler*innen, Unterstützer*innen sowie Bekannten und Familienangehörigen der Stolperstein-AG. Trotz des traurigen Anlasses und des nicht zu vergessenden erschütternden Leids, das diese Menschen und viele Weitere aufgrund der Nationalsozialisten erfahren mussten, haben wir viel über die Notwendigkeit dieser Recherchen gelernt. Es ist wichtig, um einerseits die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten aufzuarbeiten, aber andererseits auch, um an ihre Opfer zu erinnern – sie nicht aus unseren Gedanken im alltäglichen Leben zu streichen und ihnen vor allem ihre Menschlichkeit zurückzugeben – welche ihnen auf schreckliche Art und Weise versucht wurde zu entreißen.