Am Samstag, dem 8. Juni 2024 fand das Bundesfinale von „Jugend debattiert“ 2024 statt. Wir – d. h. die beiden Schulkoordinatorinnen von „Jugend debattiert“, Frau Augustin und Frau Meissner, sowie zwei der Finalist*innen unseres Schulwettbewerbs 2024, Frederick Dröge und Benedikt Bohnet, hatten das große Vergnügen, als Zuschauer*innen dabei zu sein. Die Veranstaltung, die den jährlichen Höhepunkt des bundesweiten Wettbewerbs für junge Redner*innen in Deutschland darstellt, bot wie immer einen inspirierenden Einblick in die Kunst der Debatte.
Schon bei der Ankunft im geschichtsträchtigen Kino Colosseum in der Schönhauser Allee war die aufgeregte Atmosphäre spürbar. Schüler*innen aus allen Bundesländern, ihre Lehrer*innen, Freunde und Familien waren dort zusammengekommen, um zwei anspruchsvolle Debatten auf höchstem rhetorischem Niveau zu erleben. Nach monatelanger Vorbereitung sowie mehreren Qualifikationsstufen – auf Schulebene sowie auf regionaler, Landes- und Bundesebene – hatten sich in jeder der beiden Altersgruppen die vier besten Debattant*innen von bundesweit rund 200.000 Schüler*innen qualifiziert, um im Wettbewerbsfinale vor etwa 300 Zuschauer*innen gegeneinander anzutreten.
Durch die Veranstaltung führte eine ehemalige Finalistin, die nicht nur Partner und Förderer begrüßte und die Debattant*innen vorstellte, sondern zur Erinnerung für alle Anwesenden auch noch einmal die Regeln des Wettbewerbs erklärte. Aufgelockert wurde das naturgemäß sprachlastige Programm durch musikalische Beiträge der Brass Band „BPM“ der Gustav-Heinemann-Oberschule in Berlin-Marienfelde, die im Landeswettwerb „Jugend musiziert“ 2023 den ersten Platz erreicht hatte.
Während der Beratungszeit der Jury gab es ein Grußwort der derzeitigen Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes, Christine Streichert-Clivot, die u. a. die Notwendigkeit des fairen Dialogs für unsere Demokratie betonte. Und Dr. Jan-Jonathan Bock, Leiter von „Jugend debattiert“, interviewte vier Alumni, die davon berichteten, wie sie in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen von den Erfahrungen in „Jugend debattiert“ profitiert haben. Hier wurde noch einmal deutlich, dass „Jugend debattiert“ mehr ist als nur ein Wettbewerb. Es ist eine Plattform, die jungen Menschen die Möglichkeit gibt, kritisch zu denken und respektvoll in den Dialog zu treten. In einer Zeit, in der sachliche Diskussionen oft von emotionalen und polarisierenden Äußerungen überschattet werden oder erst gar nicht geführt werden, ist dieser Wettbewerb ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wichtig und wertvoll die Kraft der überzeugenden Argumentation ist.
In der Altersgruppe 1 (8.-9. bzw. 10. Klasse) debattierten die Schüler*innen zur Streitfrage „Soll der DFB an die Nationalteams der Männer und der Frauen Erfolgsprämien in gleicher Höhe ausschütten?” In der Altersgruppe 2 (11. -12. bzw. 13. Klasse) debattierten die Schüler*innen zur Streitfrage „Soll eine Wehrpflicht nach schwedischem Vorbild eingeführt werden?” Beide Themen waren, obwohl inhaltlich unterschiedlich gelagert, sehr aktuell und versprachen eine spannende Auseinandersetzung.
In beiden Debatten argumentierten Pro- und Kontra-Seite in beeindruckendem Tempo und mit bemerkenswerter Klarheit und Präzision. Besonders imponierte die Art und Weise, wie die Jugendlichen ihre Argumente strukturiert darlegten, auf Einwände der Gegenseite reagierten und ihre Positionen überzeugend verteidigten. So hatte die fachkundige Jury die schwierige Aufgabe, in jeder Altersgruppe die – nach den Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft – beste Debattant*in auszuwählen. In der Altersgruppe 1 errang die 15-jährige Mathilda Kirschnick vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neubrandenburg den ersten Platz. In der Altersgruppe 2 wurde Benjamin Greipl vom Städtischen Gymnasium in Haan zum Sieger gekürt.
Für uns als Vertreter*innen des Arndt-Gymnasiums Dahlem war es eine besondere Ehre, dass wir Teil dieses großartigen Ereignisses sein durften. Wir hoffen, dass sich viele unserer Schüler*innen ermuntert fühlen, im kommenden Schuljahr beim AGD-Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ anzutreten.