Ben Salomo am AGD

Ben Salomo und die 10. Klassen
Wir als Schulgemeinschaft hatten das große Glück, den für die Battle-Rap-Show „Rap am Mittwoch“ bekannten deutschen Rapper, Ben Salomo, am 11.09.2023 an unsere Schule begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung wurde von der AG Zeittänzer für die zehnten Klassen mit Hilfe der Friedrich-Naumann-Stiftung organisiert. 

Wie kommt ein Rapper ins beschauliche Dahlem? Auf Grund antisemitischer Tendenzen im Rapgeschäft entschied sich Ben Salomo, sich aus dieser Szene zurückzuziehen und unter seinem bürgerlichen Namen Jonathan an Schulen Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Durch einen glücklichen Kontakt konnten wir ihn einladen und sein bewährtes Programm kennenlernen. 
In seinem Vortrag berichtete er uns über seine frühen antisemitischen Erfahrungen, die ihm bis heute tagtäglich begegnen. Dieser persönliche Einblick ist spannend und macht betroffen. Auch ein Experiment, welches uns zeigte, welche und wie viele Vorurteile wir schon über Juden gehört haben, zeigt uns die Dringlichkeit von Aufklärungsarbeit. 
Gleichzeitig hätten wir uns aber noch viel mehr (Text-)Bespiele aus dem deutschen Rap gewünscht, um hier antisemitische Äußerungen noch besser erkennen zu können. Persönliche Verstrickungen von deutschen Rappern bis in die islamistische Szene zeigen, dass Kinder und Jugendliche über Musik viel zu schnell mit Hassbotschaften, Propaganda und Gewaltaufrufen konfrontiert werden. Damit ist aber auch ein höchstkomplexes Feld entstanden, welches in der anschließenden Debatte häufig eher den Nah-Ost-Konflikt statt die Rapmusik ins Zentrum stellte. 
Wir Zeittänzer hatten den Eindruck, dass wir mit dieser, sicherlich nicht für alle leichtverdaulichen, Veranstaltung, viele Gesprächsanlässe eröffnet haben. Diese sind nicht immer bequem, aber umso wichtiger bleibt die Botschaft, sich Tag für Tag für Toleranz, Gemeinschaft und Offenheit einzusetzen. 

Benedikt Bohnet (8b) und Wiebke Dziudzia, AG Zeittänzer