Mit dem Fahrrad durch die Zukunft – Exkursion der Geografie-Leistungskurse zur Europa-City und ins Futurium

Am Freitag, dem 11. Juli, war es mal wieder so weit: Die Geografie-Leistungskurse von Herrn Hocke und Herrn Gerber tauschten Kreide gegen Kettenöl, Schulbänke gegen Sättel und Kartenarbeit gegen echte Stadterkundung. Treffpunkt war 8:30 Uhr – selbstverständlich pünktlich vor der Schule, Helme auf, Warnwesten an, der Berliner Verkehr kann kommen!

Mit mutiger Entschlossenheit (und erstaunlich viel Muskelkraft) machten wir uns per Fahrrad auf zur Europa-City, einem der spannendsten neuen Stadtentwicklungsgebiete Berlins. Natürlich nicht, ohne unterwegs die eine oder andere verkehrsbedingte Herausforderung zu meistern – Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht an jeder Ampel ein kleines Abenteuer gäbe.


Was ist eigentlich die Europa-City?

Die Europa-City liegt nördlich des Hauptbahnhofs und zählt zu den größten städtebaulichen Projekten der Hauptstadt. Auf dem früheren Gelände des Güterbahnhofs und des Hamburger Bahnhofs – also einst ein klassischer Umschlagplatz für Industrie und Eisenbahn – entsteht seit 2009 ein völlig neuer urbaner Raum mit Bürogebäuden, hochwertigen Wohnungen, Hotels, Cafés und Kunsteinrichtungen. Besonders prägend: das Nebeneinander von moderner Architektur und industriellem Erbe sowie die Nähe zum Wasser, denn der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal schlängelt sich mittendurch. Klingt erstmal beeindruckend – aber wir wollten’s genau wissen.

In Kleingruppen machten sich unsere Schülerinnen und Schüler auf die Spurensuche: Welche Funktionen erfüllt dieses Viertel? Wer kann sich das hier leisten? Wo bleibt der Raum für Begegnung, für Kinder, für Diversität?

Die Antworten fielen differenziert – und teils auch ernüchternd – aus: Zu teuer, zu steril, zu durchgeplant. Kleine Läden? Fehlanzeige. Spielplätze oder einladende öffentliche Plätze? Nur sporadisch. Die Kritik wurde in einer lebhaften Abschlussrunde offen ausgesprochen. Ein echtes Lehrstück in angewandter Stadtgeografie – und ein spannender Diskurs über urbane Gerechtigkeit.

Nach so viel Input ging es weiter Richtung Futurium, dem „Haus der Zukünfte“ – natürlich weiterhin per Rad. Dort angekommen, tauchten wir ein in Visionen von morgen: nachhaltige Städte, Mobilitätskonzepte, künstliche Intelligenz, Kreislaufwirtschaft. Die Ausstellung bot reichlich Denkstoff – und bestätigte einmal mehr: Zukunft entsteht nicht von allein, sondern durch Entscheidungen im Hier und Jetzt.

Abgerundet wurde die Exkursion – wie könnte es besser sein – mit einem kulinarischen Highlight: Oggis Gemüse-Kebab. Zwischen glänzenden Glasfassaden und Investmentprojekten steht dieser kleine Imbiss wie ein Überbleibsel der alten Stadt, ehrlich, bodenständig, lecker. Hier stärkten sich alle für den Heimweg – mit vollem Bauch und vollem Kopf.

Eine Exkursion, die uns nicht nur geografisch, sondern auch gedanklich bewegt hat. Ein großes Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler für ihre Neugier, ihren Teamgeist – und natürlich für ihre Radfahrkünste im Berliner Stadtverkehr. Wir freuen uns auf kommende Leistungskurse, spannende Stadtexkursionen und neue Perspektiven auf unsere urbane Gegenwart und Zukunft.

Bleibt neugierig – und fahrt vorsichtig!

Gerber/Hocke, 14.07.2025