Exkursion der Griechisch-Kurse in die James-Simon-Galerie

Am vergangenen Donnerstag besuchten die beiden Griechisch-Leistungskurse (Q3/Q1) von Frau Esders und Herrn Wolf gemeinsam mit dem Grundkurs Griechisch (Q3) von Herrn Björkman eine überaus spannende Sonderausstellung der James-Simon-Galerie und des Neuen Museums, die sich dem facettenreichen Leben des berühmtesten deutschen Archäologen Heinrich Schliemann widmet:

Schliemanns Welten – Sein Leben. Seine Entdeckungen. Sein Mythos.

In Form eines interessanten Ausstellungsgesprächs lernten wir zunächst Heinrich Schliemanns Hintergrund und Werdegang kennen. Im Anschluss erfuhren wir viel über seine größten archäologischen Errungenschaften. Diese waren Ausgrabungen in Mykene und die Entdeckung von Troja anhand der wohl berühmtesten griechischen Schriftstücke, der Ilias und Odyssee, die heute Homer, dem ersten namentlich fassbaren Dichter der europäischen Literatur, zugeschrieben werden. Beim Museumsrundgang sahen wir erstaunliche Vasensplitter, goldenen Schmuck und sogar vollständig erhaltene Amphoren und Krüge. Am beeindruckendsten war für uns der von Schliemann gefundene Schmuck, welchen er für den Schatz des Trojanerkönigs Priamos hielt.

Diesen Schatz fand Schliemann in den Ruinen Trojas des Osmanischen Reichs (der heutigen Türkei), einen Schatz, welchen er nach Deutschland schmuggelte. Nach einem Prozess kam ein Vergleich zustande, in dessen Verlauf das Ostmanische Reich Schliemann den Schatz für eine hohe Geldsumme überließ, was ihn legal zu Schliemanns Eigentum machte. Er spendete diesen Schatz den Museen. Im Zweiten Weltkrieg brachte die Rote Armee den Schatz nach Moskau. Es wurde völkerwidrig erklärt, der Schatz sei nun als Entschädigung für die Verbrechen der Nationalsozialisten Eigentum Russlands.

Der derzeit geführte Diskurs um die Rückgabe von während der Kolonialzeit erworbener Beutekunst zeigt, wie hochaktuell diese Debatte ist.

Auf dem Weihnachtsmarkt des Bebel-Platzes vertieften wir unsere Diskussion bei Kinderpunsch und Quarkbällchen und ließen einen sehr spannenden Vormittag weihnachtlich ausklingen.

Was meint also ihr? Wem sollte der Schatz gehören?

Russland, Deutschland, der Türkei oder doch Griechenland?