Von Noa Kolesch
Im Zuge des Klimawandels und der zunehmenden Erderwärmung wird es immer wichtiger, Pflanzen anzubauen, die lange Trockenphasen gut vertragen. Um die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln zu sichern, müssen auch trocken- und stressresistente Nahrungspflanzen wie Weizen, Mais, Gerste, Hirse oder Kartoffeln gezüchtet werden.
Um uns mit diesem Thema im Bio-Leistungskurs auseinanderzusetzen, haben wir eine Versuchsreihe aufgesetzt, in der wir untersucht haben, ob eine (Wurzel-)Pilzart, der Mykorrhiza, zu einer verbesserten Wasserversorgung von Pflanzen in Trockenphasen beitragen kann. Dafür haben wir Ringelblumen eingepflanzt, die wir in vier verschiedene Gruppen unterteilt haben: eine erste Gruppe ohne Mykorrhiza, die keinem Trockenstress ausgesetzt ist, eine zweite Gruppe mit Mykorrhiza und ebenfalls ohne Trockenstress, eine dritte Gruppe hat keinen Mykorrhiza und ist Trockenstress ausgesetzt, während die vierte Gruppe mit Mykorrhiza Trockenstress ausgesetzt ist. Der Versuch dauerte acht Wochen und wurde mit einem Besuch des NatLab abgeschlossen, bei dem wir an vier verschiedenen Stationen die konkreten Auswirkungen von Mykorrhiza auf Pflanzen erforschen konnten (siehe Bilder unten). Das Ergebnis war beeindruckend: Mykorrhiza-Wurzelpilze führen zu einer verbesserten Wasser- und Nahrungsaufnahme der Pflanzen. Zudem verstärkt eine Symbiose mit Mykorrhiza die Biomasseproduktion durch eine höhere Fotosyntheserate.
Für die Landwirtschaft bedeutet dies, dass Mykorrhiza-Pilze vor allem angesichts der Klimaerwärmung sehr hilfreich sind, da sie zu einer besseren Versorgung von Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen führen, die Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen verringern, ihre Stressresistenz erhöhen und zudem den Boden verbessern. Der Mykorrhiza-Pilz ist somit ein wichtiger Baustein für Pflanzen im Klimawandel und könnte auch in der Landwirtschaft nützlich sein.
Die Exkursion ins NatLab war spannend und hat viel Spaß gemacht, da wir selbst an Pflanzen forschen konnten, was anschaulicher ist, als nur mit Büchern oder dem Internet zu lernen. Außerdem war es eine anregende Abwechslung des Unterrichts, da wir selbständig und eigenverantwortlich eine Forschungsfrage bearbeiten konnten. Die vier Stationen, die das NatLab für uns vorbereitet hatte, waren sehr unterschiedlich und interessant.