Ökologie zum Anfassen

Exkursion in den „Schwarzen Grund“ als Klausurersatzleistung der Biologie Leistungskurse

Im Rahmen des Q2-Themas Ökologie haben alle Biologie-Leistungskurse (Me, Vos, Za) in diesem Frühjahr eine praxisnahe und anspruchsvolle Klausurersatzleistung durchgeführt – eine feldbiologische Exkursion in das innerstädtische Biotop „Schwarzer Grund“.

Ziel war es, eine quantitative Untersuchung eines Areals durchzuführen und ökologische Zusammenhänge in einem urbanen Lebensraum zu erkennen, zu analysieren und zu reflektieren. 

Die Schüler*innen erhielten dazu verschiedene Aufgabenformate, darunter die Erstellung eines Arbeitsportfolios sowie eines wissenschaftlichen Posters mit einer individuell formulierten Leitfrage.

Beispielhafte Problemfragen waren etwa:

• „Welche Bedeutung hat die Artenvielfalt für die Stabilität und Funktion des städtischen Ökosystems Schwarzer Grund?“

• „Inwiefern lassen sich anthropogene Einflüsse an einem Uferareal erkennen?“

Mit Hilfe digitaler Messgeräte wurden abiotische Umweltfaktoren wie pH-Wert, Temperatur, Lichtintensität (in Lux) und Bodenfeuchtigkeit erhoben. Eine Bodenanalyse nach Korngrößenanteilen (Lehm, Ton, Sand, Schluff) ergänzte die Datengrundlage. Neben der Erhebung quantitativer Daten stand die Bestimmung von Pflanzen- und Tierarten im Vordergrund. Die Schüler*innen analysierten ökologische Nischen, Konkurrenzbeziehungen und den Einfluss des Menschen auf die Artenzusammensetzung und Habitatstruktur.

Was wie ein schöner Ausflug bei bestem Wetter begann, entpuppte sich rasch als anspruchsvolle wissenschaftliche Feldarbeit: Artenkenntnis, Recherchefähigkeit, Teamarbeit und strukturiertes wissenschaftliches Denken waren gefragt. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Untersuchungsgebiet erforderte eine gute Planung, klare Rollenverteilung im Team und die Fähigkeit, eigene Beobachtungen mit biologischen Theorien und Konzepten in Beziehung zu setzen. 

Trotz (oder gerade wegen) des hohen Arbeitsaufwands war die Rückmeldung durchweg positiv: Viele Schüler*innen schätzten die Möglichkeit, echte Forschung im Kleinformat selbst zu erleben – auch wenn einige zugaben, dass eine klassische Klausur vielleicht weniger aufwendig gewesen wäre.

Die Lehrkräfte zeigen sich begeistert vom Engagement, der Eigeninitiative und der Qualität der Ergebnisse. Die Exkursion bot nicht nur fachlich wertvolle Einblicke, sondern auch die Möglichkeit, die theoretischen Inhalte des Unterrichts hautnah in einem realen Ökosystem zu erleben und anzuwenden – genau das, was modernen Biologieunterricht auszeichnet.

von Simona Zastrow