Von Mathilda von Renesse und Nora Ruppelt (Q3)
Kaum etwas hat am Arndt-Gymnasium so viel Tradition wie die alljährliche Probenfahrt. Nachdem die Fahrt letztes Jahr coronabedingt in eine abgelegene Jugendherberge in der Röhn ging, fuhren dieses Jahr die drei vollgepackten Busse mit vorfreudigen Schülern in die Stammjugendherberge im idyllischen Weikersheim – ein süddeutsches Städtchen mit einer bezaubernden Altstadt. Mit dabei? 140 Schüler:innen, 25 Coaches und natürlich ein Lastwagen voller Instrumente und Bandequipment.
Gleich nach der Ankunft am 28. August wurden die Proberäume aufgebaut. Die Lift- und die Major7-Band bezogen die Räume im Schloss von Weikersheim, während der Chor, Orchester 1 und 2 in zwei verschiedenen Häusern nahe dem Schloss probten. Orchester 3 hatte die Gelegenheit in der städtischen Tauberphilharmonie zu spielen.
Morgens trafen sich die Schüler und Coaches nach dem Frühstück vor dem Gebäude zum Warm-up, das bei keiner Fahrt fehlen darf. So wurden die verschlafen Schüler von den Coaches dazu gebracht sich zu strecken, Rhythmen zu klatschen oder zu stampfen oder auch mehrstimmig „Hey Jude“ zu singen. Danach ging es zu den Proben; ganze 7 Stunden täglich wurde an den Stücken gearbeitet. Durch die vielen Coaches und Probenräume war es den Schülern möglich, in ihren jeweiligen Stimmgruppen intensiv an schwierigen Stellen zu arbeiten und sie zu perfektionieren.
In den Pausen konnte Tischtennis oder Fußball gespielt werden, auch Gesellschaftsspiele waren beliebt. Oft gingen Schüler im Barockgarten des Schlosses spazieren, der aufgrund der farbenfrohen Blumen, kunstvollen Statuen und dem plätschernden Springbrunnen mit Fischen auf jeder Postkarte in Weikersheim zu sehen ist.
Natürlich wurde in den Pausen auch gegessen und das Essen kam insgesamt sehr gut an. Neben der großen Salatbar, von der sich jeder reichlich auftat, war auch das Anti-Stress-Steine-Wasser sehr beliebt.
Doch es wurde nicht ausschließlich geprobt. Am vorletzten Nachmittag fanden die Geländespiele statt, bei denen die Schüler in Gruppen eingeteilt werden und an Stationen, die sich in der Stadt verteilt befinden, Aufgaben erledigen (zum Beispiel Lieder erraten oder Dreiklänge mit Flaschen und Wasser zu erstellen) und dabei möglichst viele Punkte ergattern. Auch wenn diese Spiele nicht ohne Chaos über die Bühne gingen, machten sie allen großen Spaß und waren eine gelungene Abwechslung von den vielen Proben. Die gewinnende Gruppe erhielt natürlich einen Preis.
Nach einer Woche fleißigen Probens war es am letzten Tag Zeit für ein Konzert in der Tauber-Philharmonie, bei dem die Ergebnisse vorgestellt wurden. Gespielt wurde unteranderem „Tequila“, „Happy“, „A Night in Tunisia“, „Forrest Gump Suite“ und Filmmusik aus „Narnia“.
Die Bands sorgten wie immer für gute Stimmung und brachten den einen oder anderen zum Tanzen. Obwohl das noch nicht mal das fertige Endergebnis war, konnte jeder merklich den Fortschritt und die Arbeit spüren, die in das Erarbeiten der Stücke geflossen waren.
Am bunten Abend, der noch am gleichen Abend stattfand, führte jede Geländespielgruppe einen vorher vorbereiteten Sketch vor. Gerade die Coaches legten sich richtig ins Zeug, um noch die Punktanzahl zu erhöhen. Wie immer war es ein riesiger Spaß, da sowohl die neuen, als auch die schon mal mitgekommenen Coaches motiviert waren. Von Hexe Lilly im Mittelalter über Reime bis Martin, einem Coach, verkleidet als trojanisches Pferd war alles dabei. Ein besonderes Highlight schuf Herr Cantauw, der, zur Überraschung aller, den verliebten Macker spielte. Auch musikalische Beiträge der Schüler wurden gebracht, zum Beispiel auch Gesang, ein Streichquartett und den Song „Cantina-Band“, der von den Abiturienten auf deren letzter Probenfahrt gespielt wurde.
Doch alles nimmt irgendwann sein Ende. Schweren Herzens wurden nach sieben Tagen die Koffer gepackt, die Zimmer geleert und das Gepäck in die Busse geladen. Obwohl die Probenfahrt nun schon eine lange Zeit zurückliegt, ist es immer noch ein präsentes Thema und eine Erfahrung, an die sich alle gerne zurückerinnern.